Aufziehmädchen Emma, Stefan Steinmetz








Der Steampunk-Roman spielt in einem fiktiven Königreich Bayern, in dem es nur Dampfkraft und die Energie aus komplizierten Federwerken gibt. Im Jahr 1910 mietet der berühmte Professor Heisenberg das Dampfluftschiff Abendstern, um damit über den Atlantik zum legendären Land America zu fahren, einem Land von dem die alten Ägypter berichteten, das jedoch von keiner Schiffsexpedition je entdeckt wurde. Schiffe, die über den Atlantik nach Westen fuhren, kehrten nie wieder. Mit von der Partie ist Heisenbergs neunzehnjährige Tochter Emma, die nach einem Unfall etliche mechanische Teile trägt, wie eine mechanische Lunge und ein Aufziehwerk anstelle eines Herzens. Auch eins ihrer Augen ist künstlich. Auf dem Weg zu dem unbekannten Kontinent kommen sich Emma und Christian von Reichshofen, der Kapitän des Luftschiffs näher. In America entdecken sie riesige Laufvögel, Schildkröten größer als Elefanten und Dinosaurier. Sie finden auch eine alte Indiokultur und suchen nach dem fernen Pyramidenland der Ägypter, wo es Silber in Massen geben soll. Da Silber im Königreich Bayern wesentlich wertvoller ist als Gold, könnte sich die alte Legende als riesiger Schatz entpuppen. 
Doch Professor Heisenbergs Benehmen wird immer verdächtiger. Ist er am Ende gar nicht der freundliche Forscher, für den er sich ausgibt? Und wieso scheint Emma furchtbare Angst vor ihrem Vater und dessen undurchsichtigem Diener Albert zu haben?



Wie hat es mir gefallen?


"Aufziehmädchen Emma" hat mich aufgrund des Klapptext angesprochen. Steampunk ist kein neues Genre für mich und ich mag das viktorianische Zeitalter gepaart mit technischer Moderne.
Vom Format des Buches war ich dann allerdings erstmal erschlagen. Das Buch ist groß, dick und die Schriftart ist sehr klein. Ich konnte mich anfangs nur schwer in die Geschichte versetzen und hatte etwas Probleme mich von der Story fesseln zu lassen.
Emma mochte ichauf Anhieb. Sie ist die tragische Figur in dem Buch. Vom Vater unterdrückt und überwacht muss sie erst lernen sich von dessen Fesseln zu lösen. Sie war mir eigentlich am sympathischsten. Mir gefiel die Idee, dass sie trotz des Aufziehwerks anstelle des Herzens wahre Liebe empfinden kann. Dabei steht in dem Buch die Liebesgeschichte aber nicht im Fordergrund sondern viel mehr das Abendteuer und die Entdeckungsreise.
Das Setting hat der Autor sehr bildlich beschrieben, für meinen Geschmack ist er dabei aber oft zu sehr ins Detail gegangen. Ein paar Beschreibungen weniger und die Geschichte wäre dynamischer geworden. Leider fehlte mir auch etwas die Charakterentwicklung der handelnden Personen. Entweder sie waren nur "Gut" oder nur "Böse" etwas dazwischen gab es nicht. Schade, denn ich mag es wenn Charaktere beide Arten von Charaktereigenschaften haben. Bei so einer komplexen Geschichte wie hier hatte ich das irgendwie auch erwartet.
Das Buch war eine Mischung aus Steampunk-, Abenteuer- und Fantasygeschichte, die eine sehr tragische Familientragödie zur Grundlage hat und erinnert tatsächlich ein wenig an die Romane von Jules Verne.

Mein Fazit

Es fiel mir schwer eine Rezension zu dem Buch zu schreiben, da ich nicht weiß wie ich es bewerten soll. Ich habe diese Rezension auch lange vor mir hergeschoben. Trotz des Themas Steampunk und Abenteuer war es doch irgendwie anders als alle Bücher die ich bisher kenne. Liebevoll gezeichnete Charaktere treffen auf eine Abenteuergeschichte die sich manchmal in ihrem Detailreichtum verliert und doch steckt in diesem Buch so viel Symbolik und Liebe, dass es mir schon wieder sehr nahe ging. Wenn ich könnte würde ich mein Herz Emma geben, denn die Familientragödie ging ganz schön unter die Haut damit hatte ich nicht gerechnet.





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2 Kommentare:

  1. Hallo Doreen,

    der Autor schrieb mich damals an und fragte mich, ob ich dieses Buch für ihn rezensieren mag. Da ich mich noch nie an Steampunk heran gewagt hatte und irgendwie auch noch nie so recht die notwendige Begeisterung dafür entwickeln konnte, hatte ich damals abgelehnt. Und wenn ich deine Rezi so lese, bin ich auch ganz froh darüber. Ich glaube, für einen Steampunk-Einstieg wäre das Buch nix gewesen...

    Viele liebe Grüße
    Steffi

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  2. Hallo Steffi,

    stimmt als Einstieg ist das Buch ungeeignet. Für liebhaber des Genres aber perfekt.

    Liebe Grüße Doreen

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