Das Jahr in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm, Jessie Ann Foley



"Sie atmete die feuchte Luft ein und fragte sich, was passieren würde, wenn sie aus der Gondel fallen und in das wässrige Nichts stürzen würde. Wie lange würde es dauern, bevor jemand merkte, dass sie verschwunden war?"

Auszug aus "Das Jahr in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm"






1993. Das ist das Jahr, in dem Nirvana ihr letztes Album ihr letztes Album veröffentlichen. Und das Jahr, in dem Maggie von Chicago nach Irland zieht. 

Maggie vermisst ihr Zuhause ebenso wie ihren chaotischen und musikbegeisterten Onkel Kevin, Einzig seine Musiktipps sind Lichtblicke im regenverhangenen Irland. Mit der Musik von Pearl Jam, den Smashing Pumpkins und Nirvana ist alles Neue erträglich. Als Eoin auftaucht, der Junge mit dem unergründlichen Lächeln, lässt ihr Heimweh langsam nach. Doch gerade, als die beiden sich näherkommen, erreicht Maggie eine schreckliche Nachricht. 
Und auf einmal steht sie vor der Frage, was wirklich wichtig ist im Leben ...


Wie hat es mir gefallen?

Ich habe das Buch für eine Leserunde bei der Lesejury gelesen. Als ein Kind der 90er habe ich mich sehr auf die Story gefreut.
Das Cover lehnt sich natürlich ganz leicht an das bekannte Nirvana Album "Nevermind"an, was sicherlich Absicht war und sehr gut passt.
Ohne große Einleitung geht es direkt mit der Geschichte los und man befindet sich mit Maggie und ihrer Schwester Ronnie auf einem Rummelplatz in Irland. Die Geschichte wird in der 3. Person erzählt und man begleitet Maggie durch die Story. 
Maggie mochte ich sehr gern. Sie kommt aus einer etwas verkorksten Familie und versucht sich anzupassen und Rücksicht auf die einzelnen Familienmitglieder zu nehmen. Anders als die typische Teenager in diesem Alter rebelliert sie kaum gegen die Umzugspläne ihrer Mutter und versucht trotz der Umstände noch Verständnis für ihre leichtlebige Mutter aufzubringen. Eigentlich möchte sie nur ein Zuhause finden und die typischen Teenagererfahrungen mit dem ersten Kuss und Sex machen. Das Maggie anders ist merkt man auch schnell an der eher ungewöhnlichen Freundschaft die sie mit dem Dorfältesten eingeht.
Allerdings wird es für sie nicht leicht das liegt daran, dass sie zu Beginn des Buches eher noch das graue und schüchterne Mäuslein ist. Einzig ihr Onkel Kevin versteht es sie etwas aus der Reserve zu locken. Das Zusammenspiel der Beiden hat mir gut gefallen. Kevin vermittelt perfekt den Zeitgeist und den Grunge der 90er. Um so schlimmer fand ich sein Schicksal. Aufgrund des stellenweise  bildlichen und gefühlvollen Schreibstil ging mir das sehr nahe.
Maggies Entwicklung konnte ich anhand der Ereignisse in dem Jahre welches die Geschichte umfasst gut nachvollziehen. So muss sie zwangsweise schnell erwachsen werden und lernen ihre Bedürfnisse durchzusetzten und ihr Leben zu leben.
Besonders gut hat mir auch die Playlist am Ende gefallen, da kam das Gefühl der 90er gleich wieder hoch und auch bei mir haben sich einige schöne Erinnerungen wieder eingestellt.
Stellenweise hatte ich bei dem Buch allerdings das Gefühl, dass die Autorin etwas abschweift und sich in poetischen Umschreibungen etwas verliert, nur um dann mit dem gewohnt leichten und lockeren Schreibstil die Geschichte fortzusetzten. In einigen Absätzen scheint es als würde hier ein komplett anderer Autor seine Gedanken einbringen, was mich etwas irritiert und mich ab und zu ins Stolpern gebracht hat.

Mein Fazit

"Das Jahr in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm" ist ein eindringlicher Roman über das Erwachsen werden in einer Zeit als das Leben noch dreckig, laut und melancholisch war wie ein Nirvana Song. Die Suche nach dem Platz im Leben wird hier durch eine facettenreiche und sympathische Protagonistin eindrücklich beschrieben.


Buchinfos


Jessie Ann Foley
"Das Jahr in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm"
Einzelband
Genre: junge Erwachsene
gebundene Ausgabe: 16,99 € 
eBook 11,99 €
304 Seiten Printausgabe
Herausgeber: Bastei Lübbe/one
Erscheinungsdatum: 14.07.2016
Ab 14 Jahren empfohlen
ISBN: 978-3-8466-0037-5


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