Michèle rezensiert: AchtNacht von Sebastian Fitzek

Michèle von 
rezensiert:





"Es ist der 8. 8., acht Uhr acht. 
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Werden Sie die AchtNacht überleben?

Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie.
Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen.
Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei.
Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt.

Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst.
Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.
Und Ihr Name wurde gezogen!"

Meinung


Zuerst einmal: Ich liebe The Purge!
Und auch dieses Buch ist, wie Vor- und Nachwort klarmachen, auf dem Film, sagen wir "aufgebaut".
Denn von mehr als der Idee kann man hier leider nicht sprechen.
Die Hauptspieler der "AchtNacht" sind Arezu Herzsprung und Benjamin Rührmann - die beiden aktiven AchtNächter. 
Der Erfinder der AchtNacht und derjenige, der das Ganze ins Rollen gebracht hat ist der mysteriöse "Oz".
Hauptjäger und Strippenzieher, neben den Menschenmassen, die an das Spiel und die Jagd glauben, sind Dash und Nikolai. Letzterer ein arroganter, gewalttätiger Schnösel, der Erste ein "Taxifahrer", der sein Geld mit fragwürdigen Videos verdient und immer auf der Suche nach dem nächsten Klick-Kick ist.

Tja, das ist also das grobe Konzept.
Über den Schreibstil von Fitzek brauche ich nicht viel sagen. Grandios, wie immer.
Doch meine restlichen Erwartungen wurden enttäuscht.
Mit der "AchtNacht" konnte der Autor nicht an "das Paket" anknüpfen.

Der Einstieg - also der Prolog - wirft tausend Fragen auf. Das ist aber leider auch alles. Denn das erste Kapitel ist weder spannend, noch interessant.
Der bekannte "fitzeksche" Spannungsbogen, den er meist schon am Anfang mit kleinen Details füttert, setzt hier bedauerlicherweise erst im letzten Drittel des Buches ein.
Es ist für mich schwierig dieses Buch als Thriller zu kategorisieren, denn für mich ist die Thematik des Genres hier einfach nicht gegeben.
Es ist viel zu seicht, viel zu langatmig und auch die eigentlich spannenden Elemente und Wendungen fehlen in den ersten drei Vierteln der Geschichte.

Die Story wird abwechselnd aus der Sicht der vier aktiven Teilnehmer erzählt.
Man erfährt viiiieel über Benjamins und Arezu's Vergangenheit, Dash und Nikolai bleiben hingegen im Dunkeln, wie es sein sollte.
Benjamins Tochter Jule sitzt seit einem Autounfall im Rollstuhl, weshalb Ben auch alles für seine Jule tut, da er die Schuld am Verlust ihrer Beine trägt.
Das ist ein wichtiges Element der Geschichte, was auch immer wieder betont wird.
Erst mit dem Einsetzen der "Jäger" Dash & Nikolai und ihrer geänderten Spielregeln, nimmt die Story an Schwung zu. Aber auch hier ist immer noch alles zu vorhersehbar.
Das, was ich am Paket so geliebt habe - die Verfolgungsangst, das Paranoide, das "Ich sehe hinter jeder Ecke Geister"-Gefühl, fehlt hier komplett.
Ich gebe zu, das Ende ist sehr gut gewählt und es kam auch wieder überraschend.
Allerdings hat die vorherige Story, die nur so vor sich hin tröpfelt, alles etwas abgeschwächt. 

Fazit: 

AchtNacht ist um es einfach zu sagen "okay".
Es ist keins von Fitzek's Meisterwerken, der Schreibstil bleibt jedoch angenehm, sodass man es lesen kann... aber nicht muss.
Wer Thriller liebt, sollte mit "Das Paket" starten - und sich die "AchtNacht" zum Einschlafen zu Gemüte führen.

Wegen des echt interessanten Endes gibt es trotzdem 3 von 5 Suchti-Sternen.


Buchinfos


Sebastian Fitzek
"AchtNacht"
Einzelband
Genre: Thriller
Broschiert 12,99 €
eBook 9,99 €
416 Seiten Printausgabe
Herausgeber: Droemer-Knaur
Erscheinungsdatum: 14. März 2017



2 Kommentare:

  1. Hey,

    eigentlich würde ich das Buch so gerne lesen wollen, aber die Meinungen gehen dazu auseinander. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll...
    Ich lass das Buch wohl erstmal noch auf der WuLi.

    Ich wünsche dir einen tollen Abend!

    Ganz lieben Gruß
    Steffi

    www.angeltearz-liest.de

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    1. Hallo Steffi.

      Da geht es dir wie mir. Ich bin mir auch so unschlüssig.

      Liebe Grüße Doreen

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