Dry, Neal & Jarrod Shusterman


"Der Wasserhahn in der Küche gibt sehr bizarre Geräusche von sich. Er keucht und hustet, als hätte er einen Asthmaanfall. Er gurgelt wie ein Ertrinkender, spuckt einmal und verstummt dann ganz." 
Auszug aus "Dry" von Neal & Jarrod Shusterman



Kein Wasser. 
Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. 
Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. 
Es kommt nicht ein Tropfen. 
Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. 
Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. 
Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. 
Jetzt geht es ums Überleben.


Wie hat es mir gefallen?

Wenn ein neues Buch von Neal Shusterman erscheint ist das für mich wie Weihnachten und Silvester zusammen und nachdem der Autor "Dry" schon letztes Jahr auf der Leipziger Buchmesse angekündigt hat, musste ich natürlich so schnell wie möglich zu seinem neusten Werk greifen. "Dry" hat er sogar in Zusammenarbeit mit seinem Sohn geschrieben.
In der Geschichte war ich quasi sofort drin. Dafür hat der Autor echt ein Händchen. Er schafft es mich schon von der ersten Seite an, an das Buch zu fesseln und bis zur letzten Seite nicht mehr loszulassen. 
Ständig ist da im Hintergrund dieses beklemmende Gefühl. Ich habe mich mehr als einmal dabei erwischt wie ich mich versichert habe, dass eine volle Wasserflasche in meiner Reichweite steht. Geschickt bringt das Vater-Sohn Autorenduo die Abgründe der menschlichen Seele zum Vorschein und natürlich werden dabei moralische Fragen aufgeworfen, die ich selbst versucht habe mir zu beantworten. Wie weit würde ich gehen, wenn mein Überleben davon abhängt? Würde ich über Leichen gehen? Würde ich meine Menschlichkeit vergessen?
Die Charaktere sind sehr vielschichtig und authentisch dargestellt. Man muss nicht jeden mögen, aber gerade die bunte Mischung aus den verschiedenen Protagonisten hat der Geschichte den Schwung und nötigen Pfiff gegeben. 
Die Lage spitzt sich sehr schnell dramatisch zu und irgendwann geht es ums nackte Überleben. Atemlos habe ich mit den Charakteren mitgefiebert. Ich habe mit ihnen gehofft und gelitten.  Fast hätte ich auch noch das Nägelkauen angefangen, so spannend war es.
Die Autoren bauen auch so einige überraschende Wendungen ein, die mich von den Socken gehauen haben. 
Einen Pluspunkt gibt es zudem für das Ende. Nur wenig Fragen bleiben noch offen und JUHU endlich mal wieder ein Einzelband :-)

Mein Fazit

"Dry" hat mich nicht nur durstig gemacht, sondern mir auch so einige spannende und beklemmende Lesestunden beschert.  Nach diesem Buch werde ich das kostbare Gut des Wassers, sicherlich nicht mehr als selbstverständlich hinnehmen. Klar kann ich "Dry" weiter empfehlen, denn wo Shusterman draufsteht, ist auch Shusterman drin :-)

© Buchcover, Zitate, Inhaltsangabe: Fischer Verlag




© Fotos: Doreen Frick
 
 
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, enthält aber meine eigene und freie Meinung.
Dieser Beitrag ist nach § 6 TMG als Werbung zu kennzeichnen.

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