Das Auge von Licentia, Deana Zinßmeister



"Sein Bruder, der für den Privatsender arbeitete, hatte ihm erklärt, dass Licentia so viel wie Freiheit oder Ungebundenheit bedeutete. Doch entschied man sich für das Leben im Dorf, war man dort regelrecht gefangen. Man konnte nicht mehr zurück in die moderne Welt."
Auszug aus "Das Auge von Licentia" 



 Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. 
Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und schon gar nicht weiß sie, dass „Licentia“ in Wahrheit eine Fernsehshow ist, und die ganze Welt ihr und den anderen Bewohnern Licentias zusieht - jeden Tag, schon seit Jahren. 
Erst, als sie auf Tristan trifft, einen Jungen aus dem verfeindeten Clan der Wolfsbanner, kommen die Lügen und Geheimnisse ihres Dorfs langsam ans Tageslicht, und Jonata wird für manche Dorfbewohner zu einer Bedrohung …

Wie hat es mir gefallen?

 "Das Auge von Licentia" habe ich im Rahmen einer Leserunde auf LovelyBook gelesen.
Doch schon beim Lesen des Klapptext erfährt man ziemlich viel von der Geschichte und spoilert sich selbst. Schade, denn die Sache mit der Show hätte ruhig noch etwas im Verborgenen bleiben können. 
Der Einstieg in die Geschichte ist einfach. Als Leser begleitet man vorwiegend Jonata und Tristan. Durch eMails und kurze Episoden mit den Mitarbeitern des Senders erhält man auch einen kleinen Einblick hinter die Kulissen. Für meinen Geschmack jedoch viel zu wenig. Da hätte ich mir deutlich mehr Hintergrundinformationen gewünscht. 
Schade, denn die eigentliche Grundidee war toll und wird auch im Buch in gewissen Szenen immerwieder aufgegriffen. Versteckte Kameras, Drohnen und die Welt da draußen haben so viel Potential welches die Autorin leider nicht ausgeschöpft hat. Vieles wird nur angedeutet und mir fehlte das Feeling und die Sogwirkung, welche die Sendung eigentlich auf den Zuschauer ausüben sollte. 
Die Sprache der Protagonisten und die Dialoge wirkten etwas gestelzt und holprig, so dass auch da keine Gefühle herüber kamen. Dabei waren die Charaktere sehr liebenswert und herzlich. Doch auch hier gibt es ein Aber. Die Autorin wirft dem Leser immerwieder Häppchen zu über Hintergrundinformationen zu der Vergangenheit der Protagonisten. Mehr aber auch nicht, es bleibt bei Häppchen, diese erklären nichts. Vieles wird nur angedeutet und anstatt Licht ins Dunkel zu bringen wird nur wenig aufgelöst.
Das Ende kam dann sehr überstürzt und völlig anders als erwartet. Ich habe auf den großen Knall gewartet und auf die Auflösung so einiger Geheimnisse, doch noch immer habe ich tausend Fragen im Kopf. Von einer Fortsetzung der Geschichte ist mir jedoch nichts bekannt.

Mein Fazit

Ich kann "Das Auge von Licentia" leider nur bedingt weiter empfehlen. Wer auf offene und oberflächliche Geschichten steht, dem wird das Buch ein kurzweiliges Lesevergnügen bescheren. Wer jedoch eine ausgereifte und tiefgründige Geschichte sucht, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen. Für meinen Geschmack wurde hier einfach zu viel Potential verschenkt.

Buchinfo





Deana Zinßmeister
"Das Auge von Licentia"
Einzelband
Genre: Jugendbuch
Hardcover: 15,00 €
Ebook: 11,99 €
320 Seiten Printausgabe
Herausgeber: Arena Verlag
Erscheinungsdatum: September 2017
Ab 12 Jahren empfohlen

2 Kommentare:

  1. Huhu :)

    Die Rezi ist wirklich super. Bei dem Buch war ich mir nicht sicher, ob es mir gefallen wird. Jetzt bin ich mir da sicherer, dass es eher nichts für mich ist. :)

    Liebe Grüße
    Zeki

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    1. Hallo Zeki

      Dankeschön für die lieben Worte und Bitte für die Entscheidungshilfe. :-)
      Liebe Grüße Doreen

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