Battle Island, Peter Freund



"Louisa Harder rannte um ihr Leben. Der Bogen auf ihrem Rücken wippte wiewild, und die Pfeile im Köcher schlugen leise klappernd aneinander, aber das bekam sie gar nicht mit."
Auszug aus "Battle Island"







Als Louisa die Castings für die brandneue TV-Show »Battle Island« erfolgreich besteht, glaubt sie sich ihrem Ziel ein Stück näher: 
Mit dem Preisgeld die Therapie ihrer Mutter bezahlen und sie so vor dem sicheren Tod retten. Millionen von Zuschauern werden ihre Suche nach einem Schatz verfolgen, der auf einer von der Außenwelt abgeschnittenen Insel im Atlantik versteckt ist. 
Doch auch die anderen Kandidaten wollen an das Geld – dazu ist ihnen jedes Mittel recht, und so wird aus der Unterhaltungsshow bitterer Ernst ...


Wie hat es mir gefallen?

Mich hat der Klapptext von "Battle Island" extrem neugierig gemacht und auf eine Mischung aus "Tribute von Panem" und "Das Dschungelcamp" hoffen lassen. Gecastete Kids aus der DSDS Generation schlagen sich auf einer Insel die Köpfe ein, begleitet von Moderatoren alá Sonja Kraus und Dieter Bohlen. Da ist Unterhaltung vorprogrammiert. Dachte ich zumindest.
Stattdessen ist "Battel Island" eine öde Castingshow , die versucht die politischen Hintergründe dem Leser näher zu bringen. 
Doch von vorn. Die Geschichte beginnt vielversprechend. Ohne Einleitung wird der Leser direkt in den 8. Tag der Show geworfen und rennt mit der Hauptprotagonistin Louisa um ihr Leben. Scheinbar ist den Fernsehrleuten an Tag 1 bis 7 zu wenig passiert, so dass am 8. Tag die Kameras ausversehen abgestellt wurden. Das haben einige Showmitglieder zum Anlass genommen auf rabiate Art und Weise anderen Mitgliedern Informationen zu entlocken. Man rennt also mit Louisa vor 3 Mitspielern davon, welche eindeutig eine Schraube locker haben und Dialoge führen, wie sie RTL nicht besser vorgeben könnte. Gerade als es spannend wird folgt eine Rückblende von einigen Wochen zuvor, wie Louisa zu der Show gekommen ist. Das plätschert ein paar Seiten vor sich hin, bis man wieder am 8. Tag der Show landet und versucht wird die Spannung wieder aufzubauen, nur um am nächsten Höhepunkt diese wieder mit einer Rückblende verpuffen zu lassen. Warum? Warum dieses ständige hin und her? Das geht das ganze Buch so und nervt irgendwann. Würden die Rückblenden wenigstens eine eigene Spannung beinhalten, hätte man die Story vielleicht noch retten können, aber nein in den Rückblenden wird mit zu vielen Worten und Seiten die Hintergrundgeschichte solcher Castingshows erzählt und leider das auch mit zu vielen überflüssigen Details.
Aber gut, meine Hoffnung stützte sich jetzt auf die Charaktere nachdem die Spannung schon im Arsch war. Vielleicht gab es da ja eine Überraschung. Doch leider konnte mich nicht ein Charakter von sich überzeugen, hier wurden alle Klischees sehr farblos bedient. Ob die kriegerische Amazone, die dem Publikum gern mal ihre Brüste zeigt, die Heldin, die alles nur aus Nächstenliebe und uneigennützig tut, der Drogenjunkie, der das krasse Gegenteil zu ihr darstellen soll und natürlich darf der Adonis mit dem großen Geheimnis nicht fehlen. In dem Fall handelte es sich um einen Franzosen dessen geschriebener Dialekt mir ganz schön auf den Geist ging. Der Handlungsverlauf war zu allem Überfluss auch noch sehr vorhersehbar und das Ende keine große Überraschung. Hätte man die Geschichte retten können? Ich glaube schon, denn Potential war durchaus vorhanden, die Charaktere hätten etwas mehr Farbe vertragen können und die Handlung hätte anders aufgebaut werden müssen. So fiel die Spannung immer wieder ab und baute sich irgendwann gar nicht mehr auf. Ich habe das letzte Drittel beim Lesen dann nur noch überflogen.

Mein Fazit

"Battel Island" hätte so viel sein können, eine Show mit Action, Spannung und fesselnden Challenges. Stattdessen ging die Geschichte völlig in die Hose. Zu viele uninteressante Hintergrundinformationen, die der Story den nötigen Schwung nehmen und Charaktere die unecht und gestellt wirken. Schade aber mit dem Buch war es wie mit vielen Shows...Mehr Schein als sein.




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4 Kommentare:

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