Weil Wolken weich wie Watte sind, Katharina Groth


"Ich konnte nichts für das Hochgefühl, das meinen Körper flutete. Es war die Krankheit, die ein Freudenfest in mir feierte. Die Rasierklinge glitt mir aus der Hand und landete federleicht auf der Blutlache."
Auszug aus "Weil Wolken weich wie Watte sind" von Katharina Groth




Klinikdauergast, passionierte Schwarzseherin, 19 Jahre alt, melancholisch depressiv, häufig wütend, beißend komisch und mit einer Wagenladung voller Probleme im Gepäck. Das bin ich - Marie Schmidtke.

Es gibt Dinge, die dich tief fallen lassen und dein Leben innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf stellen. Genau das ist mir passiert. Wer hätte gedacht, dass meine letzte Chance, der Gewitterwolke in meinem Kopf zu entkommen, von einem Möchtegern-Hipster und diesem Kerl mit schräg sitzendem Basecap abhängig ist? 
Ich zumindest nicht. Doch ich bin nicht in dieser Einrichtung in den Alpen gelandet, um über so etwas nachzudenken. 
Ich bin hier, damit ich endlich begreife, warum ich innerlich so viel kaputter bin als andere und herausfinde, ob es auch für Menschen wie mich einen Plan B gibt.

Wie hat es mir gefallen?

Ich war sehr gespannt, auf die Umsetzung zu diesem doch sehr brisanten Thema. Über Depression und Suizid gibt es nicht so viele Jugendbücher, die sich auch auf humorvolle Art heranwagen.
Katharina Groht hat es jedoch geschafft, mein Herz zu berühren und mir trotz des sehr ernsten Hintergrund ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. 
Maries Geschichte war so herzlich und eindringlich. Sie ist im ersten Moment eine sehr traurige und auch wütende Protagonistin. Marie ist kein Charakter den man auf Anhieb mögen muss. Sie steckt voller Sarkasmus und ist oft ganz schön frech und zickig. Aber diese Eigenschaft besitzt sie nur zum Selbstschutz. Erst als sich Marie nach und nach öffnet, erblickt man das sehr verletzliche und sensible Mädchen dahinter. Sie musste in ihrem Leben schon viel Schlimmes durchstehen, was erfährt man erst nach und nach, als sie sich Sebastian anvertraut.
Die Autorin hat mein Herz gebrochen und wieder geheilt und wieder gebrochen. Es gibt in der Geschichte so viele Szenen die mir die Tränen in die Augen getrieben haben. Besonders Maries Mitbewohnerin Kyra ist mir dabei in Erinnerung geblieben. Ich wollte diese süße Maus ständig in die Arme schließen und vor dieser grausamen Welt beschützen. Doch auch auf das größte Gewitter folgt ein sonniger Tag und so gab es viele humorvolle und heitere Momente, welche wunderbar in die Geschichte gepasst haben.

Mein Fazit

"Weil Wolken weich wie Watte sind" befasst sich auf eine sehr humorvolle und gefühlvolle Art und Weise mit dem sehr ernsten Thema Depression und Suizid. Ich habe die Geschichte geliebt und jeden einzelnen Charakter tief in mein Herz geschlossen. Das Buch schenkt auch in der dunkelsten Stunde ein bisschen Hoffnung.

© Buchcover, Zitate, Inhaltsangabe: Hawkify Books


© Fotos Quelle: Pixabay



 
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, enthält aber meine eigene und freie Meinung.
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