Die Runenmeisterin, Torsten Fink


"Der Gefangene streckte die Hand aus, er konnter der Versuchung nicht widerstehen. Die unsichtbare Wand war jedoch noch genau dort, wo sie seit über dreihundert Jahren war."
Auszug aus "Die Runenmeisterin" von Torsten Fink


Eher unfreiwillig landen die Zwillinge Ayrin und Baren beim kauzigen Runenmeister Maberic vom Hagedorn. 
Nun ziehen sie mit ihm durchs Land und erlernen die Magie der Runen. Ein Handwerk, das viel gefährlicher ist, als es den Anschein hat. 
Bald geraten die Zwillinge in ein Spiel finsterer Mächte, in dem Hexen, Drachen und die magische Urkraft selbst im Verborgenen ihre Fäden spinnen. Als sich Ayrins großes magisches Talent offenbart, wird klar, dass die Zwillinge etwas mit den Mächten, die die Menschheit bedrohen, verbindet. 
Woher stammt Ayrins Kraft? 
Schlummert etwas Dunkles in dem Mädchen? 
Wird Ayrins Kunst, die Runen zu zeichnen, am Ende über das Schicksal der Menschen entscheiden?


Wie hat es mir gefallen?

Der Klapptext zu "Die Runenmeisterin" klang sehr spannend, weshalb ich als Fantasy- und Hexenfan natürlich nicht an dem Buch vorbei gehen konnte.
Überrascht war ich zunächst über den Schreibstil. Die Dialoge und die Sprache hat der Autor an eine im Mittelalter spielende Fantasywelt angepasst. So kenne ich das bisher nur von historischen Romanen, weshalb ich mich da erstmal dran gewöhnen musste. Im Nachhinein fand ich diesen Stil jedoch sehr passend.
Als Leser begleitet man zum größten Teil Ayrin in der 3.Person. Sie ist mutig und tough aber leider ansonsten ziemlich blass. Auch ihr Zwillingsbruder Baren kommt irgendwie nicht so richtig lebhaft herüber. Auf mich wirkte er oft etwas subtil. Einen wirklichen Bezug konnte ich zu keinem der Charaktere aufbauen. Selbst die Hauptprotagonitsten blieben eher Randfiguren. 
In der Story stecken tolle Ideen und Gedanken aber so richtig ausgereift sind sie nicht. Immer wenn ich dachte, jetzt wird es spannend, jetzt kommt ein interessanter Handlungsstrang, wird dieser oft nicht weiter geführt und es entstehen unnötige Längen.
Schade, denn die Ideen und Ansätze waren ja da allerdings wurden diese meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Einzig das Setting hat mich komplett überzeugt. Ich fand diese Fantasywelt so unheimlich schön gestaltet und beschrieben.
Leider hat es das Buch dann allerdings am Ende nicht geschafft mich auf den nächsten Teil neugierig zu machen.

Mein Fazit

"Die Runenmeisterin" besticht durch eine tolle Grundidee und einpaar interessante Ansätze, jedoch wurde hier eindeutig zu viel Potential verschenkt. Die Charaktere blieben blass und die Story konnte mich nicht vollends überzeugen. Einzig das Setting hat mich in eine wundervolle Welt entführt.

© Buchcover, Zitate, Inhaltsangabe: Thienemann-Esslinger Verlag

© Foto: Doreen Frick



 
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, enthält aber meine eigene und freie Meinung.
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