Scherben der Dunkelheit, Gesa Schwartz



"Der Zirkus leuchtete. Bunte Lampions hingen zwischen den Oberlichtwagen, das Kassenhäuschen stand in goldnem Licht, und dahinter, von Glühbirnene bekränzt, erhob sich das Zirkuszelt."
Auszug aus "Scherben der Dunkelheit" von Gesa Schwartz



Die sechzehnjährige Anouk verbringt die Ferien in einem kleinen Dorf in der Bretagne. 
Kurz nach ihrer Ankunft gastiert der Dark Circus in der Nähe: ein geheimnisvoller Zirkus, der im Dorf für seine düsteren und besonderen Vorstellungen bekannt ist. 
Auch Anouk gerät schnell in seinen Bann und damit in einen Kosmos, den sie kaum für möglich hielt: Eine magische Welt öffnet sich vor ihr, in der sie den mysteriösen Zauberer Rhasgar kennenlernt. 
Doch der Dark Circus birgt mehr, als Anouk ahnt. Bald schon schwebt sie in tödlicher Gefahr und weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. 
Denn es gibt keine Regeln im Dark Circus bis auf eine: 
Nichts ist, wie es scheint ...

Wie hat es mir gefallen?

"Scherben der Dunkelheit" hat mich vom Klapptext her an "Der Nachtzirkus" erinnert, ein Buch welches ich sehr geliebt habe. Meine Befürchtungen auf einen billigen Abklatsch haben sich zum Glück nicht bestätigt. "Scherben der Dunkelheit" ist anders, wenn auch in einigen Dingen ähnlich.
Die Autorin schafft es mit ihrem sehr poetischen und metaphorischen Schreibstil eine düstere und magische Welt entstehen zu lassen. Voller Gefahren und Geheimnisse, welche ich unbedingt lösen wollte. Dabei legt sie allerdings sehr viel Wert auf kleinste Details. Wenn ich also nicht aufmerksam genug gelesen habe, wurde ich sofort bestraft. Nun, für mal eben zwischendurch ist diese Lektüre also nicht. Auch die vielen Schachtelsätze haben mir das Lesen nicht unbedingt vereinfacht. Oft musste ich einen Satz doppelt lesen um den Sinn dahinter zu verstehen.
Die Story an sich lässt sich eigentlich gut verfolgen und nachvollziehen. Jedoch gibt es auch da einige Längen, welche ich als unnötig empfand.
Anouk war eine sehr in sich gekehrte Protagonistin, welche aufgrund eines schweren Verlust für ihr Alter schon sehr erwachsen war. Ich mochte sie ganz gern, denn die Autorin bringt Anouks Gefühle gut herüber. Ihren Gefühlen und Emotionen wird viel Raum gegeben in der Geschichte und das hat mir die Chance gegeben, einen Draht zu ihr aufzubauen.
Absolut begeistern konnte mich das schaurig schöne Setting. Ob im Zirkus, im Dorf oder in der alten Turmruine, die Autorin hat hier eine tolle düstere und magische Atmosphäre erschaffen, die mich gefangen genommen hat.

Mein Fazit

Trotz einiger Längen, großer Detailverliebtheit und einem nicht ganz so leichten Schreibstils, hat mir "Scherben der Dunkelheit" gut gefallen. Wer sich gern an düstere Orte begibt und sich von grandiosen Bildern einfangen lässt wird hier voll auf seine Kosten kommen.

© Buchcover, Zitate, Inhaltsangabe: Random House/cbt



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Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, enthält aber meine eigene und freie Meinung.
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